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 Architektur von A – Z

A =  Ausführungsplanung

Die Ausführungsplanung ist die Leistungsphase 5 der Architektenverordnung HOAI. In der Ausführungsplanung wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung durchgearbeitet. In den zeichnerischen Darstellungen Grundriss, Gebäudeschnitt und Ansicht wird das zu planende Gebäude detailliert dargestellt. Dazu werden Details der einzelnen Bereiche gezeichnet. Der zu verwendende Maßstab ist 1:50 – 1:1. Die Pläne werden für die Ausführung auf der Baustelle benötigt. Daher müssen alle relevanten Planungsteile, wie Haustechnikplanung, statische Planung und brandschutzrelevante Details eingearbeitet werden. Die Ausführungsplanung dient auch als Grundlage zur Erstellung der Leistungsverzeichnisse. Diese dienen wiederum für den Prozess der Angebots Einholung. (Quelle Archipendium.com)

B = Baunutzungsverordnung

Die Baunutzungsverordnung regelt die Bebauung in den Flächennutzungsplänen oder die Festsetzungen der Bebauungspläne. Sie artikuliert den Willen einer Kommune oder eines Bezirks hinsichtlich der Gestaltung der Art der Nutzung und der Dichte der Bebauung. Sie legt auch die Art der Bauweise fest.

C = CAD Computer Aided Design

Computer Aided Design sind Computerprogramme zur grafischen Darstellung von Zeichnungen. Die Darstellung ist rein digital. Es werden automatisch Abmessungen, Texte, Dimensionen, Stücklisten, Ansichten, Schnitte, Grundrisse oder 3-D Darstellungen generiert. In einer Weiterführung wird in BIM Programmen direkt Leistungsverzeichnisse und somit Ausschreibungsunterlagen aus den Zeichnungen hergestellt.

D = Dampfdruckausgleichsschicht

Nicht belüftete Flachdächer erhalten zur Ableitung von Dampfdruck (gasförmige Feuchtigkeit), der durch die Nutzung der Bewohner/Benutzer oder Restfeuchte resultierend aus dem Bauprozess in das Dach gelangt, eine Dampfdruckausgleichsschicht. Die spezielle Schicht kann in dem Verbundbauteil den Wasserdampf in die Atmosphäre ableiten.

E = Energieeinsparung

Der globale Begriff der Energieeinsparung umfasst alle Maßnahmen die Planer ergreifen, um ein energiesparendes Bauwerk zu planen. Alle möglichen Energieeinsparungen werden dazu in Betracht gezogen. Ziel dieser Planung ist die Reduzierung der benötigten Heizenergie. Dazu werden nach Möglichkeit regenerative Energien und Konstruktionen zur Vermeidung von Transmission-Energieverlust gewählt. Zum energiebewussten Bauen gehören auch die Integration aller passiven und aktiven Maßnahmen zur Einsparung von Energie. Diese müssen in einem sinnvollen Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit stehen. Die Energieeinsparverordnung stellt das Hauptregelwerk von staatlicher Seite dar.

F = Facility Management

Facility Management ist die Betreuung eines Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus. Insbesondere wird der nachhaltige Betrieb von dem Facility Management umfasst. Es werden alle Auswirkungen des Betriebs zusammengefasst und überwacht. Betriebskostensteuerung, Reparaturen, Verbrauch, Nutzung und Archivierung werden in einem zusammenhängenden Prozess betrieben. Facility Management umfasst auch den geregelten Abriss und die Entsorgung von Bauwerken.

G = Genehmigungsplanung

Die Bauantragsplanung muss für genehmigungspflichtige Bauvorhaben bei den zuständigen Bauämtern eingereicht werden. Die Pflicht zur Erlangung einer Baugenehmigung ergibt sich aus den Landesbauordnungen. Für kleine Bauvorhaben kann von der Pflicht der Beauftragung eines Architekten abgesehen werden. Für alle anderen Bauten sind die Unterlagen von einem Architekten, der in die jeweilige Architektenkammer des Bundeslandes eingetragen ist, zusammengestellt und eingereicht. Dieses wird durch die Unterschrift und den Nachweis der Eintragung in die Landesarchitektenkammer nachgewiesen. Der Antragsteller ist immer der Bauherr.
Die Genehmigungsplanung ist die Folge der Leistungsphasen 1-3, resultierend aus der HOAI. In diesen Phasen wird der Vor- und Entwurf angefertigt, technische Belange geprüft und integriert, baurechtliche und städteplanerische Vorgaben eingearbeitet und die Genehmigungsfähigkeit vorabgesprochen.
Die Genehmigungsplanung ist daher ein Teil des gesamten Bauantrags. Dieser setzt sich aus den Formularen, den Wohnflächenberechnungen, der Baubeschreibung, eventuellen Befreiungen und Abweichungen, dem amtlichen Lageplan mit Projekteintrag und der Genehmigungsplanung im Maßstab 1:100 zusammen. Die Zusammenstellung und Fertigstellung dieser Unterlagen ergibt sich aus der Leistungsphase 4 der HOAI.

H = Heizwärmebedarf

Die Berechnung des Heizwärmebedarfs ist Teil der baurechtlichen Nachweise vor und während des Baus eines Bauwerks. Der Heizwärmebedarf ist Teil des Nachweises der ENEV (Energieeinsparverordnung) Die Berechnung stellt das Maß der zu deckenden Wärmeverluste dar. Dazu werden die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle als maßgebliche Größe errechnet. Die detaillierten Größen sind Transmissions-, Wärmebrücken- und Lüftungswärmeverluste. Aufgerechnet werden diese mit Wärmegewinnen aus solaren und internen Wärmegewinnen.

I = Inkrustatrion

Inkrustation stammt aus dem Lateinischen „crusta“ und bedeutet: „Schale“. Es handelt sich um Verkleidung von Wänden (Mauerwerk). Die Inkrustation ist meist großflächig, kann aber nur teilweise angewendet werden. Die Verkleidung besteht meist aus verschiedenfarbigen Marmorplatten (Steinplatten) und überdeckt das Mauerwerk. Die Inkrustation war bereits bei den Römern weitverbreitet. Nach dem Untergang des römischen Reiches wurde die Kunst der Fassadenverkleidung im byzantinischen Reich fortgeführt.
Die Herstellung der Marmorverkleidung war in der Zeit der Antike sehr schwierig. Auf den schweren Marmorblocks wurde ein Spalt eingemeißelt, der dann später mit Sand befüllt wurde. Daraufhin konnte man mit Hilfe eines Sägeblattes dünne Platten absägen. Pro Tag erreichte man mit dieser Technik etwa 5 Zentimeter. Daher sind auch nur wichtige Bauten oder Bauten der wohlhabenden Schicht mit Inkrustationen versehen. Heutzutage spricht man anstatt von Inkrustationen von Wandverkleidungen.

J = Jugendstil

Der Jugendstil ist eine Kunstepoche von ungefähr 1890 bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs. Er bezeichnet eine Abwendung von dem ausgehöhlten und nur imitierenden Historismus der vorhergehenden Jahrzehnte. Somit ist der Jugendstil eine der ersten modernen Bewegungen. In der Abkehr alter Symbolik „erfand“ der Jugendstil neue Ausdruckformen. Der belgische Architekt und Hochschullehrer Henry van de Velde nannte die neue Optik „struktur-dynamisch“. Die Linienführung des Jugendstil war geschwungen abstrakt. In den Ausformulierungen anderer Nationen änderte sich dieses aber. So war der Art Nouveau teilweise eckiger. In England wurde Jugendstil auch New Style genannt.

K = konstruktiver Brandschutz

Der konstruktive Brandschutz ist die Planung der Details, der Bauteile und des Materials hinsichtlich der Anforderungen des Brandschutzes. Es stellt das Funktionieren der Konstruktion im Falle eines Brandes dar. Die Bauteile müssen gewährleisten, dass diese eine gewisse Zeit dem Feuer widerstehen können. Die Einteilungen erfolgen in Feuerwiderstandsklassen. Die DIN 4102 regelt den konstruktiven Brandschutz. Normalerweise obliegt dem Statiker die Ausarbeitung des konstruktiven Brandschutzes.

L = Leistungsverzeichnis

Die Anfertigung der Leistungsverzeichnisse ist eine Leistung der HOAI Leistungsphase 6. Es geht für den Planer die Ausführungsplanung Leistungsphase 5 voraus. Die Ergebnisse der Ausführungs- und Detailplanung werden textlich in die Leistungsverzeichnisse (oder auch Leistungsbeschreibung) umgewandelt. Somit entsteht eine positionsweise Zusammenfassung des notwendigen Umfangs aller Bauteile und Bauaktivitäten, die zur Erstellung eines Bauwerks notwendig sind. In den Ausschreibungstexten der einzelnen Positionen finden sich die genaue textliche Beschreibung, wie die massenmäßige Erfassung jedes einzelnen Bauteils wieder. Anbieter können so auf eine neutrale und für alle Bieter gleiche Grundlage zurück greifen. Die Grundlagen der Ausschreibungen finden sich in der VOB.

M = Makler- und Bauträgerverordnung

Diese Verordnung regelt den Vertrag zwischen Erwerber und Bauträger. Er stellt sicher, dass die Zahlungen des Erwerbers nur für den Zweck des Baus der definierten Immobilie genutzt wird. Der Bauträger hat eine Sicherungsbürgschaft zur Verfügung zu stellen. Diese sichert die Leistungserfüllung, also den Hausbau.

N = Null – Energie -. Haus

Das Null-Energie-Haus benötigt zur Wärmeerzeugung keine externe Energie. Alleine die Konstruktion und die Nutzung durch Bewohner erzeugt die notwendige Wärme. Der darüber hinaus benötigte Energie (Strom) muss durch zu, Beispiel Kollektoren ausgeglichen bilanziert sein. Die Erstellungsenergie wird nicht dazu gerechnet.

O = OKFF

Dieses ist die technische Abkürzung für Oberkante Fertigfußboden. Es handelt sich um die fertige, nutzbare Endoberfläche eines Fußbodens. Von diesem wird die lichte Raumhöhe gemessen.

P = Photovoltaikfassade

Die Erzeugung von Energie an Fassadenflächen ist ein Forschungsgebiet mit zahlreichen Varianten. Besonders vielversprechend sind Fassaden, bei denen die Energieerzeugung durch Algenwachstum erzielt wird. In Hamburg wurde dazu ein Pilotprojekt gestartet. In einem sogenannten „Smart Material House“ werden in der doppelwandigen, wasserdichten Glasfassade Grünalgen gezüchtet.
Die vermehren sich in Ihrem „Fassadenaquarium“ bei Sonneneinstrahlung in rasanter Geschwindigkeit. Die Doppelglasfassade mit dem Wasser und den Algen darin hat sich als hervorragende Wärmeisolation bereits bewährt.
Die rasche Vermehrung der Algen beschert dem Nutzer zudem eine erhebliche Menge an Biomasse, die nach dem Trocknen zur Biogasgewinnung genutzt werden kann. Durch den Photosynthese-Prozess entsteht Wärme. Die wird in eine Brennstoffzelle geleitet und so für die Heizung und die Warmwassergewinnung nutzbar gemacht. Dabei entsteht CO², das nicht an die Umwelt abgegeben wird. Vielmehr wird das Gas über Perlfilter in das Wasser in der Doppelglasfassade geleitet, wo es als Dünger die Algen ernährt, die dadurch schneller wachsen und sich vermehren.

Q = Q-Matte

Q-Matten sind Bewehrungsstahlmatten, die z.B. in Stahlbetondecken verbaut sind. Q-Matten nehmen gleichförmige Lasten auf. Sie dienen daher als Verbundbaustoff für den monolithischen Beton. Im Gegensatz dazu sind R-Matten ausgelegt einachsige Lasten aufnehmen zu können.
Q-Matten können einlagig oder mehrlagig verbaut werden.

R = Rippengewölbe

Das Rippengewölbe ist ein von Rippen getragenes oder verziertes Gewölbe. Die gebogene Decke leitet die entstehenden Kräfte aus Nutzlast und Eigengewicht als Drucklast in die Lager. Ein Gewölbe kann aus Steinen oder aus Beton hergestellt werden. Ein Beispiel für das Rippengewölbe ist die Preußische Kappendecke, die ähnlich wie beim Rippengewölbe, durch zwei parallele Widerlager horizontale und vertikale Kräfte aufnimmt. Weitere Beispiele wären Tonnengewölbe, Stichkappen, Muldengewölbe und Spiegelgewölbe.

S = Schallschutzdecken

Die Schallschutzdecke wird als abgehängte Decke unter einer bereits bestehenden Deckenkonstruktion angebracht, sodass der Zwischenraum mit schalldämmenden Materialien gefüllt werden kann, beispielsweise zur Trittschalldämmung. Diese abgehängten Decken werden meist in Leichtbauweise errichtet und können auch dazu dienen Installationskanäle aufzunehmen, beispielsweise für Wasserleitungen, Lüftungssysteme oder eine integrierte Deckenbeleuchtung. Als zusätzliche Wärmeisolation sind diese Decken oft in Altbauten mit sehr hohen Räumen zu finden, in denen die Raumhöhe aus Energiespargründen reduziert wurde.

T = Trockenbau

Beim Trockenbau werden lediglich bei der Oberflächenbearbeitung feuchte Materialien verwendet, beispielsweise beim Verspachteln von Fugen oder an Stößen. Aus diesem Grund werden verschiedene Innenausbaumaßnahmen nicht zum Trockenbau gerechnet. Das sind insbesondere Mauerwerk für Trennwände, Stuckarbeiten aber auch Holzkonstruktionen wie sie von Tischlern und Zimmerern errichtet werden. Trockenmauerwerk ist ebenso ausgeschlossen, wobei durch Mischformen beim Innenausbau die Grenzen teilweise schwimmend sind. Das trifft vor allem auf Fachwerkhäuser zu, in denen Holzständerwände nach verschiedenen Bauweisen möglich sind. Beim Trockenbau werden vorzugsweise raumbegrenzende Bauteile gefertigt, die keine tragenden Eigenschaften besitzen, denn sie werden nachträglich in bestehende Räume eingefügt – beim Neubau oder bei der Umgestaltung eines bereits länger bestehenden Gebäudes. Dabei werden vorzugsweise Halbzeuge als Konstruktionsstreben genutzt, die einrastend gesteckt oder verschraubt werden. Alternativ sind Wände aus Holzkonstruktionen gebräuchlich, die in Rahmenbauweise als Ständerwerk in einen Raum eingepasst werden. Baumaterial wie Putz, Mörtel, Beton oder Lehm wird im Trockenbau nicht verwendet, da wasserhaltig.
Alle Arbeiten im Trockenbau gehören zum Gebäudeausbau und werden dem Montagebau zugeordnet, denn im Trockenbau werden Konstruktionen in Leichtbauweise durch Einzelelemente erstellt.
In der Regel werden Bauteile im Trockenbau wesentlich schneller produziert als Mauerwerk und sind erheblich kostengünstiger. Dabei können je nach Verwendungszweck der Räume beim Trockenbau spezielle Anforderungen an die Konstruktionen durch die Verwendung dazu geeigneter Materialien erfüllt werden. Verlangte Eigenschaften beim Schallschutz, der Wärmeisolierung, der Brandsicherheit, bei Feuchträumen oder Nasszellen, beim Strahlenschutz und bei der Schlagsicherheit sind im Trockenbau gleich gut und häufig sogar besser zu erfüllen, als es im Massivbau mit Mauerwerk oder Beton möglich ist.

U = Umfassungsmauern

Als Umfassungsmauern bezeichnet man die Außenmauern von einem Gebäude oder einer Anlage.

V = Verbundbauweise

Die Verbundbeweise bezeichnet die gemischte Verwendung mehrerer Konstruktionsarten. Bei dieser Bauweise werden die räumlich getrennten Querschnitte von mindestens zwei unterschiedlichen Materialien mit Verbindungsmitteln miteinander befestigt. Die am häufigsten verwendeten Materialien sind Stahlbeton und Stahl. Es werden auch Holzbalken mit Hilfe von Stahlnägeln oder Stahlbleche an Betondecken befestigt.

W = Wasserschlag

Wasserschläge werden zur Ableitung von Regenwasser an schrägen Gesimsen oder anderen Vorsprüngen genutzt. Dies wird erreicht, indem man eine sogenannte Wassernase installiert, an der das Wasser abtropfen kann. Das System soll auch verhindern, dass die Mauer durchnässt wird.

Z = Zahnschnitt

Der Zahnschnitt ist eine regelmäßige Reihung von rechteckigen Steinklötzen. Zwischen diesen Klötzen wird ein gleichgroßer Abstand eingehalten. Der Zahnschnitt kommt erstmals in der antiken Baukunst zum Einsatz. Dort wurde er unterhalb von Dachtraufen oder in Dreiecksgiebeln benutzt. Heute wird Zahnschnitt als optische Gliederung von einzelnen Geschossen verwendet.

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